Branding für StartUps
Erfolgreich gründen
Die Branding-Checkliste
Als Neugründer haben Sie Ihr Produkt voll im Griff! Sie sind Experte auf Ihrem Gebiet und bereit, voll durchzustarten? Perfekt! Bevor Sie allerdings Ihr Gewerbe anmelden, sollten Sie einen wichtigen Punkt nicht vergessen: Ihre Marke zu definieren.
Denn die Marke ist nicht nur das Logo, sondern Ihre ganze Identität.
Gerade als Start-Up oder kleines Unternehmen sind die Ressourcen beschränkt. Man will losstarten und Geld verdienen und nicht noch in einen umfangreichen Markenaufbau zu viel Zeit und Geld investieren. Das ist aber meist gar nicht nötig!
Denn schon das rechtzeitige Umsetzen von ein paar wenigen Tipps hat eine nachhaltige Wirkung auf Ihren langfristigen Erfolg.
Eine erfolgreiche Marke zu schaffen, ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Und gerade in der Start-Up-Phase ist es ratsam, auf externe Unterstützung zurückzugreifen.
Eine gute Markenberatung durch eine Agentur hilft sowohl beim Aufbau der Marke, verkürzt Ihre Lernkurve deutlich und verschafft Zeit, sich auf ihr Geschäftsmodell und Vertriebsmöglichkeiten zu konzentrieren.
In dieser Checkliste finden Sie die wichtigsten Punkte, die Sie rechtzeitig definieren sollten.
Egal ob Sie dies alleine tun oder mithilfe einer Agentur, sie werden diese Informationen brauchen, um ihre Vision langfristig zu verfolgen. Umso früher Sie Ihre Markenstrategie definieren und sich daran halten, umso weniger werden Sie vom Weg abkommen und vielleicht nicht nur Zeit, sondern auch Geld bei der Bewerbung falscher Zielgruppen verbrennen.
Spätestens wenn es darum geht, ein Logo und eine Webseite zu schaffen oder mit Werbung ihre Zielgruppe anzusprechen, ist diese Checkliste essenziell. So kann der Kreative sofort zielgerichtet durchstarten und braucht Ihr Unternehmen nicht von Grund auf neu analysieren.
1. Definieren Sie Ihre Mission
Jede erfolgreiche Marke muss ein Kundenbedürfnis abdecken. Welcher Bedarf hat Sie dazu gebracht, ein Start-Up zu gründen?
Beschreiben Sie in wenigen Sätzen was Ihr Start-Up erreichen möchte und warum.
2. Wer ist Ihre Zielgruppe?
Definieren Sie ihren durchschnittlichen Kunden! Diese fiktiven Kunden, die einen Kunden darstellen, den Sie überwiegend ansprechen wollen, nennt man "Personas". Versuchen Sie ihn möglichst gut zu illustrieren, wie wenn Sie über ihren besten Freund oder ihre beste Freundin reden.
Ist der Kunde...
Mann oder Frau?
Wie alt ist er?
Welche Ausbildung hat er?
Gibt es etwas, was er sich persönlich wünscht?
Was ist ihm im Leben wichtig?
Welche Ziele hat er?
Wie ist der Tagesablauf des Kunden?
Welche Gewohnheiten und Hobbys hat er?
Welche Käufe tätigt er?
Hat er Probleme, welche Sie lösen können?
Welche Medien konsumiert der Kunde?
Füllen Sie möglichst viele Punkte aus und vielleicht finden Sie noch mehr.
Als Fleißaufgabe geben Sie ihrem Kunden noch ein Gesicht. Suchen Sie sich in einer Bildersuche ein Bild einer Person, die ihrer Vorstellung eines idealen Kunden entspricht.
3. Was ist Ihr Wettbewerbsvorteil?
In welchem Markt befindet man sich eigentlich?
Wer sind die Mitbewerber?
Was unterscheidet Sie von den Mitbewerbern?
Was sind Ihre Stärken und Schwächen im Vergleich zum Mitbewerb?
4. Welche Gefühle soll der Kunde mit Ihrer Marke verbinden?
Emotionen sind einer der bedeutendsten Indikatoren dafür, ob eine Marke oder ein Ereignis im Gedächtnis gespeichert wird.
Schreiben Sie bis zu 5 gewünschte Emotionen auf!
5. Nutzen Sie die Bildersuche einer Suchmaschine
Suchen Sie nach Logos und Designs Ihrer Branche in verschiedenen Suchmaschinen. Durch das Betrachten von Logos des Mitbewerbs erhalten Sie einen wertvollen Überblick, was am Markt etabliert ist und wie Sie sich vielleicht von den Mitbewerbern abheben können.
Bleibt Ihnen ein Logo besonders in Gedächtnis?
Welches Design springt Ihnen besonders schnell ins Auge?
6. Definieren Sie eine Markenpersönlichkeit
Wenn Ihre Marke eine Person wäre, welche Charaktereigenschaften hätte diese?
Ist sie Mann oder Frau?
Jung oder alt?
Modern oder traditionell?
Ernst oder verspielt?
Laut oder zurückhaltend?
Ein Kumpeltyp oder seriöser Berater?
7. Kreatives Sammeln Ihrer Werte
Schreiben Sie alle Werte zusammen, für die ihr Geschäftsmodell stehen soll.
Z. B.: Service, Einfachheit, Schnelligkeit, günstig, komfortabel, gutes Preis/Leistungsverhältnis, innovativ,...
Lassen Sie ihrer Kreativität freien Lauf.
8. Kundenrelevanz
Sortieren Sie nun Ihre Markenwerte nach der Relevanz für den Zielkunden. (Das setzt natürlich voraus, dass Sie ihren Zielkunden bereits definiert haben.
Geben Sie jedem Markenwert eine Zahl von 1-10, wie relevant der Wert für den Kunden ist.
9. Die eigene Leistungsfähigkeit
Machen Sie nun eine neue Liste mit ähnlicher Bewertung. Stellen Sie sich jetzt jedoch die Frage, ob Sie den jeweiligen Markenwert auch als Firma kommunizieren KÖNNEN.
Hier ist Selbstreflexion gefragt. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Bewertungen deutlich zu positiv ausfallen.
Um ein zuverlässiges Ergebnis zu erhalten, ist eine Kundenumfrage hilfreich, um herauszufinden, wie Kunden das Unternehmen sehen.
10. Führen Sie die Ergebnisse zusammen.
Übertragen Sie nun die Werte in diese Tabelle.
Hier sehen Sie sofort, welches Markenversprechen Sie Ihren Kunden geben können.
Mit diesem Portfolio haben Sie den Kern Ihrer Markenkommunikation ausgearbeitet, auf dem sämtliche kreativen Entscheidungen für Ihre Marke basieren.
11. Geben Sie ihrer Marke einen Namen
Ihr Firmenname ist Ihre Identität! Finden Sie zusammen mit Ihrer Agentur einen passenden, knackigen Namen, der Ihre Werte perfekt ausdrückt.
Prüfen Sie in jedem Fall vor der finalen Entscheidung, ob der Name als Domainname in Ihrem Land und als Kanalname auf den von Ihnen genutzten SocialMedia-Plattformen zu Verfügung steht. Manchmal findet man so Mitbewerber, auf die man vorher nicht aufmerksam wurde.
Ist Ihr Name überall frei, prüfen Sie auch am Patentamt und im Firmenregister, ob bereits wer die gleiche Namensidee hatte. Ausschlaggebend ist auch, in welcher Branche sich die jeweiligen Firmen befinden!
Ein Markeneintrag am Patentamt ist zwar nicht unbedingt nötig, da ein gewisser Schutz durch Verwendung, Bekanntheit und Berühmtheit und durch § 9 UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) entsteht. Jedoch können Sie mit einer eingetragenen Marke anderen deutlich leichter verbieten, einen identischen oder verwechselbaren Namen (Wortmarke) oder Logo (Wortbildmarke / Bildmarke) zu benutzen.
Gerne unterstütze ich Sie bei Ihrer Recherche und gebe Ihnen weitere Tipps zu Ihrer Marke!
12. Lassen Sie ein Logo erstellen
Die Zusammenarbeit mit einem Grafiker hilft nicht nur dabei, über Form, Farben, Bilder und Schriftarten zu entscheiden, sondern ein einzigartiges Logo zu schaffen, dass auf jedem Medium und in jeder Größe perfekt erkennbar und druckbar ist.
(Z. B.: am Werbeplakat, Visitenkarte, am Handy oder als sehr kleines Logo auf Merchandisingmaterialien, usw.)
13. Gehen Sie online
Haben Sie nach ausführlicher Namensrecherche einen Markennamen gefunden, registrieren Sie ihn als Länderdomain (.at, .de, .ch) oder als internationale Domain (.com) entweder selbst oder über Ihre Agentur.
Erst in Verbindung mit einem Webserver stehen Ihnen alle Funktionen einer Domain zu Verfügung.
Welchen Server und welche Funktionen Sie benötigen, erfahren Sie von Ihrem Webdesigner.
Dieser wird auch dafür sorgen, dass die Webseite nicht nur optisch Ihrer Marke perfekt repräsentiert, sondern auch technisch dem aktuellen Nutzungsverhalten im Internet entspricht. (Beispiel: Heute surfen Leute eher per Handy als mit einem DesktopPC.)
Ihre Webseite soll nämlich nicht nur schön sein, sondern vor allem verkaufen!
14. Profile auf Social Media Plattformen
Konzentrieren Sie sich auf 1-2 Plattformen, wo Sie genau wissen, dass sich Ihre Zielgruppe darauf befindet und Sie sich im Idealfall auch selbst wohlfühlen.
Ein Großteil der Unternehmen nutzt Social Media Plattformen erfolgreich. Sie bauen die Marke aus und kümmern sich direkt um Ihre Community.
Während Facebook und Twitter noch immer die größten und "wichtigsten" Plattformen sind, kann ein Konto bei einer der vielen anderen Plattformen genau die Nische eröffnen, die sich als lukrativ erweist.
Facebook - Der Platzhirsch der älteren Zielgruppe mit tollen Möglichkeiten des Communityaufbaus.
Twitter - Kurz und knappe Nachrichten. Wer viel und oft etwas mitzuteilen hat, ist auf Twitter absolut richtig.
Instagram - Schöne Bilder und Videos mit hoher Interaktionsrate. Ideal für Lifestyle, regionale Unternehmen und Influencer.
Pinterest - Die themenbezogene Pinwand für Bilder und Kurzvideos. Ideal für Lifestyle, Heimwerken und Fashion. Hohe Interaktionszahlen und Klicks zu Ihrer Webseite.
Flickr - Reine Bilderplattform. Ideal als Speicherort für Pressebilder, die leicht geteilt werden können. Google liebt Flickr auch besonders.
Snapchat - Der Oldie unter den Jugendplattformen. Die Besucher sind zwischen 14-24 Jahren alt. Somit die ideale Plattform für Marken, die bei Jugendlichen interessant sind.
TikTok - Die junge Videoplattform für Teens. Auch hier sind die Besucher zwischen 14-24 Jahren alt. Spaß und gute Laune liegt im Vordergrund.
Twitch - Einfaches Livestreaming. Früher als Plattform für das Streamen von Videospielen bekannt, sind heute Talkformate, Musik, Lifestyle uvm. sehr beliebt. Fokus liegt auf der Interaktion mit dem Livepublikum per Chat, das überall dabei sein möchte.
Youtube - Die Videoplattform und Suchmaschine von Google. Die höchste Zugriffsraten. Die meisten Videos. Man findet zu jedem Thema eine passende Erklärung als Video. Als Unternehmen ist hier jedoch hochwertiges Videomaterial in regelmäßigen Abständen gefragt. Trotzdem gilt hier: Masse statt Klasse
Vimeo - Die qualitative Videoplattform. Gerade bei Künstlern und Kreativen gerne genutzt, da die Videoqualität und Funktionen seine Videos zu präsentieren höher ist.
Tumblr - Die Plattform für Blogger und Contentcreators, die ihre Inhalte gerne teilen lassen. Das Reblogging ist eine Kernfunktion. So wird Inhalt von anderen Nutzern erneut veröffentlicht.
Xing - Das Karrierenetzwerk aus Deutschland. Hier geht es ausschließlich um berufliche Themen und Networking. Gerade Freiberufler und Gründer haben hier eine gute Basis. Jedoch ist nicht alles kostenlos.
LinkedIn - Das internationale Karrierenetzwerk. Ideal für internationale Geschäftskontakte. Interessant: Bei Xing sind 36 % der Nutzer Führungskräfte. Bei LinkedIn ca. 80 %.
Google MyBusiness - Das Unternehmensverzeichnis. Einfach eintragen und die Infos werden dann sowohl in der Google-Suche als auch auf GoogleMaps angezeigt. Branche, Webseite, Öffnungszeiten, Adresse, Terminvereinbarung, Buchungsmöglichkeiten,... Google baut weiter aus.
WhatsApp und Facebook Messenger - Zwar keine SocialMediaPlattformen, jedoch mittlerweile sehr wichtig im Onlinemarketing. Beide Messenger gehören zu Facebook und haben eine riesige Reichweite. Vom Communityaufbau über Kundensupport bis zu individuellen Angeboten ist alles möglich. Und Chatbots nehmen den Unternehmen etwas Arbeit mit dem Kunden ab.
Clubhouse - AudioOnly Livepodcasts. Aktuell ist diese Plattform nur über Apple iOS zu erreichen und nur, wenn Sie von einem Mitglied eingeladen wurden. Was Twitch für Videostreaming ist, ist Clubhouse für Audio. Man kann Podcasts live zuhören und sich auch aktiv beteiligen. Mitreden, Fragen stellen uvm.